Wenn ich den kalten, grauen Winter im Ruhrpott gar nicht mehr ertragen kann und sich die Welt mal wieder viel zu schnell und falsch herum dreht, gibt es nichts, das mir mehr hilft als eine Wanderauszeit in der Sonne. Im Februar habe ich mir daher selbst eine persönliche Reha verordnet und war zwei Wochen auf Teneriffa, einer meiner allerliebsten Inseln der Kanaren, zum Wandern unterwegs.
Ich habe mir ein kleines Häuschen in der Nähe von Los Silos im Nordwesten Teneriffas gemietet und von dort aus allerhand Touren unternommen. Praktisch war, dass ich die meisten Wanderungen direkt von der Tür aus starten oder mit dem Linienbus erreichen konnte. Das war zwar manchmal mit etwas mehr Planung verbunden, ging aber insgesamt überraschend gut.
Meistens war ich im zerklüfteten Teno-Gebirge unterwegs, das ich in dieser Zeit richtig fest in mein Herz geschlossen habe. Zwischendurch gab’s aber auch Küstenwanderungen am wilden Atlantik oder eine Vulkanrunde, die mich nachhaltig beeindruckt hat.
Ergänzt habe ich diese Sammlung meiner liebsten Wanderungen auf Teneriffa noch um fünf weitere Touren, die ich bereits bei vorigen Reisen unternommen habe. Auch diese Routen im schroffen Anaga-Gebirge, Teide Nationalpark und in der berühmten Masca-Schlucht dürfen in meiner Favoritenliste nämlich auf keinen Fall fehlen.
Teneriffa ist einfach ein Traum zum Wandern, und ich hoffe, dass du in diesem Blogartikel jede Menge Inspiration für die nächste Wanderreise auf die Kanaren findest!

Inhaltsverzeichnis
ToggleTeneriffa – Wandern im Teno-Gebirge
Im Nordwesten von Teneriffa liegt eine beeindruckende Gebirgskette, die eine der ältesten geologischen Regionen der Insel bildet. Steile, zerklüftete Felsen, tief eingeschnittene Täler und Schluchten und schroffe Klippen zeichnen das Teno-Gebirge aus. Die von vulkanischer Aktivität geprägte Bergregion bietet auf einer Fläche von ca. 30.000 Hektar eine unglaubliche Vielfalt von Wanderwegen. Sie umfasst auch das Naturreservat Parque Rural de Teno, das vom üppigen Lorbeerwald Monte del Agua bis hin zu den Kakteen und Sträuchern, die die Masca Schlucht bedecken, eine wunderschöne, üppige Vegetation bietet. Der Pico de Teno ist mit 1.300 Metern die höchste Erhebung des Teno-Gebirges.
Hier kommen meine liebsten Wanderungen im Teno-Gebirge auf Teneriffa.
Rundwanderung Los Silos – Cuevas Negras – Tierra del Trigo

Los Silos liegt gleich am Fuße des Teno-Gebirges im Nordwesten Teneriffas. An einem alten öffentlichen Waschplatz vorbei mache ich mich auf den Weg in Richtung Cuevas Negras. Schon bald tauche ich in einen schmalen Wanderpfad ein, der in Sachen Höhenmetern nun wirklich nicht geizig ist.
Es geht teilweise dermaßen steil bergauf, dass ich gefühlt im Schneckentempo über die Pflastersteine und das Felsgestein nach oben krieche. Zum Glück bietet die Aussicht zurück auf das Meer, Los Silos und Buenavista immer wieder eine Ausrede um kurz zu verschnaufen.
In der Schlucht ist es dermaßen grün und wild, dass es eine Wohltat für alle Sinne ist. Was hier Anfang Februar alles wächst, ist echt der Wahnsinn! Die zerklüfteten Felshänge verbergen tatsächlich zahlreiche schwarze Höhlen, in denen einst die Guanchen – Ureinwohner Teneriffas – lebten.

Steiler Aufstieg nach Tierra del Trigo
Als ich schnaufend am verlassenen Weiler von Cuevas Negras ankomme, entscheide ich mich, nicht noch weiter bergauf nach Erjos zu wandern – so verlockend der weitere Wanderweg auch ausschaut. Das hebe ich mir für einen anderen Tag auf und biege nach links in Richtung Tierra del Trigo ab.
Mit tollen Ausblicken geht es nun teilweise auf und neben einem alten Wasserkanal recht abenteuerlich mit kleineren Klettereinlagen weiter. Riesige Agaven, Kakteen und Drachenbäume begleiten mich auf den letzten Metern ins Dorf. Dschungel-Feeling!
In Tierra del Trigo lege ich eine kleine Pause auf dem Dorfplatz ein und lasse mir ein paar Papas Arrugadas (kanarische Runzelkartoffeln) von der Bar La Ermita schmecken. Zurück nach Los Silos wähle ich die steile Bergstraße, die in Serpentinen bergab zum Dorf führt. Da ist natürlich ganz schön Vorsicht vor dem teilweise rasanten Autoverkehr geboten, aber ich schaffe es lebendig zurück!

Rundwanderung Teno Alto ab El Palmar

Diese Rundwanderung bei El Palmar zählt für mich zu einer der allerschönsten auf Teneriffa!
Über einen alten, gepflasterten Handelsweg geht es direkt steil bergauf. Auch wenn der Aufstieg schweißtreibend ist, der Weitblick zurück auf den tortenförmigen Berg von El Palmar belohnt dafür. Je weiter man über die Serpentinen hinauf steigt, desto spektakulärer wird die Sicht ins sattgrüne Tal – auch der Teide gesellt sich nun im Hintergrund hinzu.
Oben angekommen führt die Wanderung über einen schattigen und wunderschönen Waldweg voller wilder Lorbeerbäume in Richtung des Bergdorfs Teno Alto. In diesem winzigen und idyllischen Weiler kannst du frischen Ziegenkäse und andere kanarische Köstlichkeiten in einem kleinen Lädchen kaufen. Und dann natürlich in der Bar Los Bailaderos am Dorfplatz einkehren. Ruhig und beschaulich ist es hier, wo weitaus mehr Ziegen als Menschen leben.
Als wenn das nicht alles schon schön genug wäre, toppt der Rückweg über die Cumbres de Baracán für mich nochmal alles. Am symmetrischen Kegelberg El Hoyo vorbei, geht es bald auf einen Wanderpfad mit traumhafter Sicht auf die Nachbarinsel La Gomera. Zunächst durch ein magisches Lorbeerwäldchen, das einem Märchen entsprungen sein könnte, dann immer parallel zum Atlantik mit Wahnsinnspanorama über die zerklüfteten Gipfel des Teno-Gebirges und felsige Taleinschnitte.

Traumhafte Kammüberquerung mit Teide-Blick
Immer am Grat entlang kann ich hier von den Ausblicken gar nicht genug bekommen – was für ein Weg! Zu allem Überfluss begleitet einen nun auch noch stets die Sicht auf den mächtigen Teide, der gerade nur von wenig Schnee besprenkelt ist. Rundherum eine sattgrüne Vegetation, die an Vielfalt kaum noch zu überbieten ist. Agaven, blühende Kaktusfeigen und dutzende andere Sukkulenten säumen den Wegesrand, während es langsam wieder durch die Schlucht bergab nach El Palmar geht.
Diese Kammüberquerung hat mich wirklich beeindruckt, und auch der restliche Hangtrail bergab ist durchgehend ein Genuss zum wandern!
Nach der Tour empfehle ich unbedingt zum essen in der Tasca Baracan vorbeizuschauen (zwei Bushaltestellen von Las Canales, direkt in El Palmar). Die kanarischen Spezialitäten sind unglaublich lecker und das Maracuja-Dessert „Postre de Parchita“ jede Kalorie wert!

Rundwanderung um den Cruz de Gala – Pinienduft meets Teideblick

Steil geht’s bergab durch eine wunderschöne Landschaft zu den Charcas de Erjos, die gerade jedoch ziemlich ausgetrocknet sind. Über einen breiten Gratweg wandere ich an rot-orangenen Sandsteinformationen vorbei und steige auf einem schmalen Pfad durch einen kleinen Lorbeerwald bergauf.
Oben auf dem Cruz de Gala-Rundweg angekommen werde ich von duftenden Pinienbäumen und einem tollen Panoramablick auf den Teide begrüßt. Zunächst geht es ganz entspannt und gemütlich auf einem breiten Weg durch den lichten Wald. Schließlich wird der Pfad aber immer wilder, steiler und kraxeliger und führt zu einem Sattel zwischen dem Cruz de Gala und dem Risco Verde.

Panorama-Pause mit Traumblick
Der Ausblick auf die Nachbarinsel La Gomera, die üppig-grünen Gipfel des Teno-Gebirges und den Hangweg zum Bergdorf Masca ist von hier aus spektakulär und begleitet mich nun eine ganze Weile. Zeit für ein Panorama-Päuschen!
Auf dem weiteren Weg komme ich noch an einem interessanten Konstrukt vorbei: einem Nebelfänger. Hier wird durch die Kondensation von Nebeltröpfchen an Netzen Wasser gewonnen – bis zu 40 Liter Wasser am Tag sind so möglich!
Nachdem ich die Runde um den Cruz de Gala vollendet habe, geht es auf dem gleichen Weg zurück zur Bushaltestelle. Die letzten Meter sind ganz schön fies und steil, aber das gehört zum Wandern auf Teneriffa halt meistens mit dazu.

LESETIPP
Noch viel mehr Tipps zu sehenswerten Orten, charmanten Städtchen und Lieblingplätzen auf Teneriffa findest du in diesem Blogbeitrag. Inklusive Übernachtungs- und Restauranttipps!
Teneriffa Sehenswürdigkeiten– So viel mehr als eine Rentnerinsel!
Streckenwanderung – Von El Palmar ins Bergdorf Masca

Das berühmte Bergdorf Masca inmitten des zerklüfteten Teno-Gebirges ist nicht nur wegen der gleichnamigen Schlucht einer DER Touristenmagneten Teneriffas. Die Anfahrt mit dem Auto über die abenteuerliche und nicht sonderlich breite Serpentinenstraße schreckt mich eher ab, und auch die Parkplatzsituation rund um Masca ist gelinde gesagt schwierig. Und so entscheide ich mich lieber dafür, von El Palmar aus dorthin zu wandern.
Ich spaziere zunächst einmal durch typisch kanarische Dorfidylle. Am Fuße des kegelförmigen Vulkanhügels, welcher teilweise durch Steinbuch abgetragen wurde, geht es an etlichen Kakteen und Sukkulenten vorbei und Stückchen für Stückchen bergauf. Schließlich verlasse ich den Asphalt und steige in einen schmalen Wandersteig ein, der sich bis hoch auf die Cumbre de Masca schlängelt. Die Vegetation ist mal wieder mehr als üppig und gibt zwischendurch immer wieder Blicke aufs Meer frei. Der Weg ist wunderschön und begeistert mich!
Am Mirador Cruz de Hilda belohne ich mich mit Barraquito und frischem Mangosaft für den schweißtreibenden Aufstieg. Die Bar ist aufgrund der Nähe zu Masca etwas hochpreisiger, bietet dafür von der Terrasse aber auch einen Top-Ausblick ins Tal von Masca. Von hier aus geht es bergab durch eine atemberaubende Landschaft mit schroffen Hängen, Palmenhainen und kleinen Siedlungen.

Im Bilderbuch-Örtchen Masca
Je weiter ich mich dem spektakulär in die Bergwelt eingebettetem Dorf Masca nähere, umso überfüllter wird es. Autos und Busse kämpfen um den besten Parkplatz, TouristInnen um den besten Selfie-Spot. Wer dem Trubel im hübschen Bilderbuch-Örtchen etwas entfliehen möchte, speist ganz hervorragend im Restaurant El Guanche in der alten Schule – übrigens völlig vegetarisch. Die knusprigen Tortillas, der „Vulkan“ aus Auberginen, und auch der hausgemachte Sangria schmecken fantastisch. Achtung: Hier unbedingt vorher reservieren oder mindestens 15 Minuten vor den Öffnungszeiten zur Stelle sein, um einen der begehrten Tische zu bekommen!
Danach lohnt es sich unbedingt noch ein wenig durch die malerischen Gassen von Masca zu schlendern. Die Häuser liegen umgeben von hohen Felsen an den inneren Hängen eines Vulkankraters. Bei klarer Sicht kann man durch die Schlucht bis zum Atlantik und auf die Insel La Gomera blicken. Die Wanderung durch die Schlucht, die nur nach vorheriger Anmeldung begehbar ist, beschreibe ich weiter unten in diesem Blogbeitrag.

Rundwanderung bei Santiago del Teide – Zwischen Mandelbäumen und Lavafeldern an der Montaña Bilma

Das charmante Dörfchen Santiago del Teide lassen die meisten Touristen gerne links liegen, weil sie von hier aus nur in den Bus zum Tal von Masca steigen. Dabei ist die hier startende Rundwanderung um den Vulkan Montaña Bilma ein Genuss – ganz besonders im Februar, wenn die Mandelbäume auf Teneriffa in voller Blüte stehen.
Es geht direkt an der hübschen Kirche San Fernando Rey los auf einen wunderschönen Wanderpfad ins Teno-Gebirge. Gigantische Sukkulenten und Kakteen säumen den Weg, dazwischen immer wieder blühende Mandelbäume, die einen tollen Kontrast zur Lava-Geröllwüste bilden. Hunderte von Eidechsen huschen über den Weg, der langsam ansteigt und bald den Blick auf den majestätischen Teide freigibt.
Mitten im Nichts dieser Kulisse, die mich irgendwie an alte Western-Klassiker erinnert, taucht plötzlich ein kleiner, als Kapelle getarnter, weißer Altar auf. Einst wurde dieser wohl als Opfergabe errichtet, um zu verhindern, dass die fließende Lava die Stadt im Tal erreicht. Dass dies nicht weit hergeholt ist, zeigt sich bald, als ich die Lavafelder der Montaña Bilma erreiche. Was für ein landschaftlicher Kontrast!

Abwechslungsreich durch eine faszinierende Landschaft
Mit Blick auf den Teide geht es zwischen schroffem Gestein und Geröll weiter, bis ich an den höchsten Punkt der Tour gelange und eine Panorama-Pause einlege. Unterhalb der Montaña Bilma liegt ein weitläufiges Bruch- und Erosionsgebiet mit einem Steinbruch. Hier schimmern Erde und Felsen in den verschiedensten Farbnuancen – total faszinierend. Die Mandelblüte und eine riesige botanische Vielfalt begleiten mich auch auf dem restlichen Weg, der sich im Auf und Ab und Zickzack abwechslungsreich durch die Felslandschaft schlängelt.
Mein Tipp: Nach der Wanderung lohnt es sich unbedingt, in der Bar Arepera Kilómetro 101 in Santiago del Teide einzukehren. Die Bar ist einfach, die gefüllten und knusprigen Arepas (aus Maismehl geformte Teigfladen aus Venezuela) und Churros umso köstlicher!

Streckenwanderung – El Palmar – Teno Alto – Punta de Teno – Von den Bergen bis zum Leuchtturm ans Meer

Schon bei meiner Rundwanderung ab El Palmar zum Bergdorf Teno Alto, die ich hier weiter oben beschrieben habe, hatte ich gesehen, dass man von hier aus auch bis zum Leuchtturm an der Punta de Teno wandern kann. Für Infos zum ersten Teil des Weges bis nach Teno Alto schaust du also am besten in die genannte Tour.
Der Aufstieg ist jedenfalls nicht weniger steil, als ich ihn in Erinnerung habe, begeistert mich aber auch beim zweiten Mal mit den herrlichen Panoramablicken und Lorbeerwäldern. Nachdem ich mich in Teno Alto in der Bar Los Bailaderos wieder mit gebratenem Ziegenkäse gestärkt habe, geht es nun weiter auf die Hochebene und von hier aus nur noch bergab Richtung Meer. Es lohnt sich wieder einmal zurückzublicken, denn der Teide zeigt sich auch heute wieder vor wolkenlosem Himmel. Die Landschaft ist wunderschön und abwechslungsreich und wird hier auch landwirtschaftlich im Terrassenanbau genutzt.

Abstieg zur wilden Punta de Teno
In der Ferne grüßt bereits der Atlantik mit den beiden Nachbarinseln La Gomera und La Palma. Auf meinem Weg dorthin komme ich an einer kleinen Ziegenfarm vorbei und wandere dann immer am Hang einer zerklüfteten Schlucht entlang bergab. Ich bin tatsächlich froh, dass ich heute meine Wanderstöcke mitgenommen habe, denn der Pfad neben dem Barranco de las Cuevas ist zwischendurch ganz schön steil, und ich muss gut auf alle Hindernisse achtgeben. Und auch, dass ich mich nicht versehentlich an einem der vielen Kakteen am Wegesrand piekse.
In Serpentinen schlängelt sich der Weg nun bis zum glitzernden Meer hinunter – genauer gesagt zum nordwestlichsten Punkt Teneriffas. Den Leuchtturm kann ich auch schon erblicken, aber ich habe noch einige Höhen- bzw. Tiefenmeter vor mir. Nachdem ich den steilen Zickzack-Abstieg durch die felsige Schlucht geschafft habe, geht es ein kleines Stück an der Straße entlang und dann durch eine Lavageröllwüste bis zum lauten Getöse der Wellen.
Der Küstenweg bis zum Leuchtturm ist rau und wild, und der Atlantik gibt am späten Nachmittag mal wieder alles. Sandige Pfade voller Kakteen wechseln sich mit zerklüftetem und bizarr geformtem Lavagestein ab. Neben mir brechen die Wellen mit Karacho an den Klippen, während Wassermassen durch Felsbögen gespült werden. Was für ein Spektakel!
Die Punta de Teno erreiche ich schließlich kurz vor Sonnenuntergang im schönsten Abendlicht. Gut, dass ich vor der Abfahrt des Busses nach Buenavista noch ein wenig Zeit zum Erkunden und Genießen habe. Der Blick auf die massiven Klippen und Basaltsäulen von Los Gigantes, die teilweise bis zu 500 Meter senkrecht aus dem Meer ragen, ist gewaltig. Einige Badestellen laden zur Abkühlung ein, es gibt einen kleinen Fischereihafen und hübsch angelegte Holzstege. Und natürlich den abgeschieden gelegenen Leuchtturm, der noch in Betrieb und nicht begehbar ist.

Rundwanderung – Los Silos – Cuevas Negras – Erjos – Monte del Agua – Dschungel-Feeling im Lorbeerwald

Eine meiner von nun an absoluten Lieblingswanderungen auf Teneriffa habe ich mir für den letzten Tag meiner Winterauszeit auf der Insel aufgehoben. Mit knapp 1.000 Höhenmetern im Auf- und Abstieg ist es für mich allerdings auch eine kleine Challenge, wie es denn nun wirklich um meine Fitness bestellt ist.
Die ersten Kilometer der Tour bis nach Cuevas Negras kenne ich schon von meiner Rundwanderung ab Los Silos nach Tierra del Trigo, die ich weiter oben beschrieben habe. Und so weiß ich, dass mir bis nach Erjos ein gnadenlos steiler Aufstieg bevorsteht. Zum Glück ist die Landschaft vom ersten Meter an so schön, dass es jeden Schweißtropfen wert ist.
Nachdem ich die felsigen Serpentinen hoch zu den Cuevas Negras gemeistert habe, geht es richtig zauberhaft durch üppig grüne Wälder weiter. Kanarische Glockenblumen treffen auf Dschungel-Feeling – der Pfad entlang von Wasserleitungen nach Erjos ist zwar anstrengend, aber unglaublich schön.
In Erjos kannst du dir in der rustikalen Bar Abreu (kleiner Abstecher in meiner Tour) ein Bocadillo holen oder kanarische Gerichte schmecken lassen – wenn die Warteschlange nicht gerade bis auf die Straße reicht…

Durch den immergrünen Lorbeerwald von Monte del Agua
Zurück nach Los Silos führt die Wanderung durch den beeindruckenden Lorbeerwald von Monte del Agua, aber zunächst mache ich noch einen Abstecher über einen Trampelpfad zu einem wunderschönen Aussichtspunkt über das Meer, die tiefen Schluchten des Teno-Gebirges und den heute von Wolken umhüllten Teide.
Der breite und zu Beginn sogar barrierefreie Weg durch den Lorbeerwald macht den Abstieg leicht und wird nach einer ganzen Weile wieder abenteuerlicher. Ab der Wegkreuzung nach Los Silos ist es für die letzten sieben Kilometer der Wanderung einfach nur traumhaft!
Flechten hängen überall von den Zweigen, die Vegetation im Baumheide-Lorbeerwald ist so dicht, grün und üppig, dass ich gar nicht mehr aufhören kann, zu fotografieren. Das ist auf jeden Fall einer dieser Wanderwege, wo man sich wünscht, der würde niemals enden! Aber es hilft nichts – so langsam nähere ich mich dann doch wieder Los Silos und dem Atlantik und bin richtig beseelt von dieser grandiosen Wanderung.

LESETIPP
Kennst du schon die portugiesische Insel Madeira, die ebenfalls mitten im Atlantik liegt? Sie gilt nicht umsonst als das „Hawaii Europas“ und bietet traumhafte Möglichkeiten zum Wandern.
In diesem Blogbeitrag verrate ich dir meine lieben Routen zum Wandern und Mountainbiken auf Madeira.
Streckenwanderung – Durch die abenteuerliche Schlucht von Masca

Die berühmte Wanderung durch die abenteuerliche Schlucht von Masca ist nach jahrelanger Sperrung endlich wieder möglich. Ich selbst war dort zuletzt 2018 wandern, als es noch keinerlei Einschränkungen oder Vorgaben gab. Mittlerweile kann die Masca-Schlucht aber nur noch freitags, samstags und sonntags begangen werden, und dies auch nur mit einer entsprechenden Genehmigung, die im Voraus beantragt werden muss. Hierfür wird eine Gebühr von knapp 30 Euro erhoben. Im Besucherzentrum wird gecheckt, ob das Schuhwerk geeignet ist (feste Berg- oder Wanderschuhe), und jede*r Besucher*in erhält sowohl einen Sicherheitshelm, als auch eine Sicherheitseinweisung.
Die Wanderung vom Bergdorf bis zum Bootsanleger ist nur bei guten Wetterverhältnissen möglich und sollte keineswegs unterschätzt werden. In der Vergangenheit gab es viel zu viele Unfälle und Bergungen von Touristen, die man mit diesen Maßnahmen verständlicherweise von nun an vermeiden will. Da es einige Kraxelpassagen gibt, sind Bergerfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt erforderlich.
Alle Infos zur Beantragung der Genehmigung für die Wanderung und was du sonst noch beachten musst, findest du auf dieser offiziellen Website.

Noch ein paar logistische Hinweise
Wer die Schlucht nicht wieder zurück bergauf wandern möchte, hat die Möglichkeit vom Bootsanleger der Bucht einen Bootstransfer bis nach Los Gigantes zu buchen – auch dieses muss vorab selbst organisiert werden. Infos, welcher Bootsanbieter am gewünschten Wandertag tätig ist, findest du ebenfalls auf der oben genannten Homepage.
Zur Anreise: Die Parkplatzsituation im Bergdorf Masca ist extrem schwierig. Da man dort tagsüber auch nur maximal zwei Stunden lang parken darf, empfiehlt es sich unbedingt, mit dem Kleinbus (Linie 355 bzw. 365) ab Buenavista del Norte oder Santiago del Teide aus nach Masca zu fahren. Auch hier gilt es unbedingt, frühzeitig (mind. 20 Minuten vor Abfahrt) an der Bushaltestelle zu sein, da die Sitzplätze begrenzt sind. Alternativ empfiehlt sich ein Taxitransfer. Die Serpentinenstraße nach Masca ist schmal, steil und kurvenreich, so dass oft nicht zwei Fahrzeuge aneinander vorbeifahren können – nur für besonders nervenstarke FahrerInnen empfohlen!
Mal abgesehen von all diesen Vorsichtshinweisen ist die Wanderung durch den Barranco de Masca im Teno-Gebirge wirklich ein tolles und spannendes Naturerlebnis, das man nicht so schnell wieder vergisst!

Teneriffa – Wandern im Anaga-Gebirge
Auch das geologisch sehr alte Anaga-Gebirge, welches sich im Nordosten Teneriffas erstreckt, ist ein Paradies für alle die, die Natur und das Wandern lieben. Zum Schutz der einzigartigen Flora und Fauna wurde 1987 der Naturpark Parque Rural de Anaga gegründet.
Genau wie im Teno-Gebirge zeichnet sich die Anaga-Bergkette durch tief eingeschnittene Schluchten, steile Klippen und eine üppige Vegetation aus. Besonders beeindruckend ist hier allerdings der mystische und dichte Laurisilva-Wald, ein immergrüner Nebelwald, der in Europa nur noch an wenigen Orten vorkommt. Mit 1.024 Metern stellt der Pico del Inglés die höchste Erhebung der zackigen Gipfel im Anaga-Gebirge dar.
Hier kommen die für mich schönsten Wanderungen im Anaga-Gebirge auf Teneriffa.
Streckenwanderung – Von Punta del Hidalgo über Chinamada nach Las Carboneras

Eine der schönsten Streckenwanderungen im Anaga-Gebirge ist sicherlich die von Punta del Hidalgo zum Höhlendorf von Chinamada. Sie startet direkt an der Aussichtsplattform an der Touristen-Information, die mit dem Bus super erreichbar ist.
Am wilden Surferstrand, wo nicht umsonst immer eine starke Brandung herrscht, vorbei, geht es recht steil und felsig bergauf. Der von Kakteen gesäumte Weg ist nicht ohne und erfordert auf jeden Fall eine gute Portion Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Abenteuerlust. In Kehren windet sich der Pfad bergauf, und ich genieße spektakuläre Blicke auf die zerklüfteten Gipfel des Anaga-Gebirges.
Kleine Aussichtspunkte schenken mir herrliche Blicke auf Punta del Hidalgo und die steilen Klippen, die hinter mir ins Meer münden. Auf rotem, lehmigen Boden gewinne ich Stückchen für Stückchen Höhenmeter und begrüße dabei zahlreiche neugierige Eidechsen.

Abstecher zum Aussichtspunkt Mirador de Aguaide
Angekommen im Höhlendorf von Chinamada lohnt sich eine Einkehr im urigen kanarischen Restaurant La Cueva. Ich bestaune einige der in den Fels geschlagenen Häuser, in denen immer noch Dorfbewohner leben, und mache dann noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt Mirador de Aguaide. Dieser lohnt sich unbedingt – vom Rande der Klippen hat man einen tollen Blick aufs Meer, Punta del Hidalgo und den Roque de los Hermanos.
Der weitere Weg nach Las Carboneras ist ein Genuss und verläuft wunderschön abwechslungsreich. Im Auf und Ab gibt es ständig neue Ausblicke über die Berghänge, die landwirtschaftlich genutzten Terrassenfelder und die unglaublich üppig-grüne Landschaft. Die Natur hier ist absolut einmalig!
Übrigens: Wer Glück hat, trifft unterwegs ganz sicher einige Schafe oder Ziegen, die hier in Herden leben.
Angekommen im Bergdorf Las Carboneras mit seinen kunterbunten Häusern wartet am Wochenende die Bar Tesegre mit deftiger kanarischer Hausmannskost oder einer kleinen Erfrischung nach der Tour.

Rundwanderung – Von Las Carboneras ins Höhlendorf Chinamada

Diese recht entspannte Rundwanderung im Anaga-Gebirge auf Teneriffa ist technisch nicht sonderlich anspruchsvoll und auch mit weniger Kondition gut zu meistern. Auf dem Weg von Las Carboneras nach Chinamada wirst du mit traumhaften Aussichten verwöhnt und dich nicht eine Sekunde langweilen, weil die Landschaft einfach unheimlich abwechslungsreich ist.
Der landwirtschaftliche Terrassenanbau bei Las Carboneras und auch die bunt bemalten Häuschen des Dorfes erinnern an das Landschaftsbild Südamerikas. Im Auf und Ab geht es über tolle Pfade mit fantastischen Ausblicken auf das zerklüftete Anaga-Gebirge.
Ziel ist das abgelegene Chinamada – ein altes Höhlendorf der Guanchen (die Ureinwohner Teneriffas). Dort leben zwar nur noch wenige Menschen, aber man erhält trotzdem einen interessanten Einblick in die Vergangenheit. Wem der Magen knurrt, kommt hier sicherlich im urigen Restaurant La Cueva auf seine Kosten.

Traumhafte Ausblicke und spannende Pfade
Kurz hinter Chinamada kannst du noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt „Mirador de Aguaide“ machen, für den sich jeder Meter lohnt. Was für ein atemberaubender Blick auf den atlantischen Ozean, die tiefe Steilküste und die grünen Hügel des Anaga-Gebirges!
Auf dem Rückweg nach Las Carboneras hast du mehrmals eine tolle Sicht auf das „Matterhorn Teneriffas“, den markanten Felsen Roque de Taborno. Nach einem kurzen asphaltierten Abschnitt gibt es rechts von der Straße einen markierten Wanderweg, der über Treppen zu einem etwas höher gelegenen Pfad führt.
Am Wochenende kannst du dich nach der Tour mit einem Besuch der urigen Bar Tesegre in Las Carboneras belohnen. Bei kanarischer Hausmannskost oder einem leckeren Barraquito lassen sich die schönen Eindrücke der Wanderung schließlich am besten verarbeiten.

Rundwanderung – Auf der Chinobre-Runde durch den Nebelurwald

Mehr Zauberwald und Dschungel-Feeling geht auf Teneriffa nicht! Diese Rundwanderung im Anaga-Gebirge führt durch den mystischen Lorbeerwald im Naturreservat El Pijaral und ist ein ganz besonderes Naturerlebnis.
Da das Ökosystem hier wirklich einmalig und spektakulär ist, erfordert es speziellen Schutz, so dass täglich nur maximal 45 Personen diesen Wanderweg benutzen dürfen. Die Reservierung für den gewünschten Wandertag kann frühestens 14 Tage im Voraus erfolgen. Du kannst die Genehmigung auf dieser Website beantragen.
Die Wanderung durch den Märchenwald startet an der Bushaltestelle La Ensillada auf der Anaga-Höhenstraße TF 123, in deren Nähe es auch ein paar Parkplätze gibt. Über einen aufsteigenden und lehmigen Pfad geht es durch den verwunschenen, dicht bewachsenen Nebelwald, der einfach atemberaubend schön ist. Die Bäume sind dicht mit Moos und Flechten bewachsen, und ich habe mich direkt ins Reich der Feen und Elfen versetzt gefühlt.

Highlight am Aussichtspunkt Cabezo del Tejo
Nach einer Weile kannst du einen Fels bewundern, der ziemlich markant aus dem Wald heraus ragt – der Roque de Anambro war einst ein Heiligtum der Guanchen.
Absolutes Highlight ist der Aussichtspunkt Cabezo del Tejo, der perfekte Ort für eine Pause. Der Ausblick auf die Küstenlinie und die markanten Felswände des Anaga-Gebirges ist wirklich beeindruckend. Als ich dort war, habe ich jede Menge fast handzahme kanarische Finken getroffen, die nur auf meine Brötchenkrümel gewartet haben.
Zurück wandert man dann – nicht mehr ganz so abenteuerlich über einen breiteren Forstweg.

LESETIPP
Auch auf der Baleareninsel Mallorca lässt es sich ganz hervorragend wandern. Eine der schönsten Mehrtagestouren ist der GR221 durch das Tramuntana-Gebirge, auf dem ich im Frühling unterwegs war. Hier geht’s zu meinem Erfahrungsbericht auf dieser tollen Wanderung.
Serra de Tramuntana – Küsten- und Bergwandern am GR 221 auf Mallorca
Teneriffa – Wandern im Teide Nationalpark
Der Teide Nationalpark ist ein absolutes Naturjuwel und zählt nicht umsonst seit 2007 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Rund um den majestätischen Teide, der mit 3.718 Metern sogar der höchste Berg Spaniens ist, erstreckt er sich über eine Fläche von etwa 190 Quadratkilometern.
Im Teide Nationalpark findest du eine der wohl beeindruckendsten vulkanischen Landschaften Europas mit bizarren Felsen, Lavafeldern und Kratern. Da sich der Nationalpark über verschiedene Höhenlagen ausdehnt, findest du im unteren Bereich riesige Kiefernwälder, während die Vegetation in höheren Lagen immer karger wird und von Felsen und Lava geprägt wird.
Die spektakulärste Wanderung hier ist wohl die Gipfelbesteigung des Teides, aber es gibt natürlich auch unglaublich viele andere Wanderwege, auf denen du die atemberaubende Landschaft von Teneriffa erkunden kannst.
Rundwanderung um Montaña Negra & Chinyero – Vulkane im Doppelpack

Diese etwas längere Rundwanderung zählt ebenfalls zu meinen absoluten Favoriten auf Teneriffa.
Über schmale Pfade geht es durch einen traumhaften Pinien- und Kiefernwald, der mich von Beginn an in seinen Bann zieht. Monströse und perfekt geformte Kiefernzapfen machen sich gegenseitig Konkurrenz. Wilde Flechten hängen überall an den Zweigen, es duftet so herrlich, dass der teuerste und edelste Raumduft niemals mithalten könnte. Ich wandere wahlweise auf schwarzem Lavasand oder weichen Tannennadeln – eine Wohltat für die müden Wanderfüße. Um mich herum felsiges Vulkangestein in allen erdenklichen Formen und Größen.
Mein Handyempfang hat sich längst verabschiedet, dafür begegne ich einigen Trailrunnern, und sogar eine Quad-Tour kreuzt meinen Weg. Am großen Rast- und Campingplatz von Arenas Negras vorbei geht es nun immer sanft ansteigend weiter zum Vulkan Montaña Negra und dem noch höheren Chinyero. Zwischendurch genieße ich traumhafte Blicke auf den Teide.

Surreale Kulisse inmitten von Vulkanen
Was mich besonders fasziniert, ist der Kontrast zwischen dem strahlend blauen Himmel, dem schwarzen Lavasand und den sattgrün leuchtenden Pinien und Sträuchern. Die Kulisse hat fast etwas Surreales! Von der anderen Seite schimmert der Chinyero dann auch noch in verschiedenen Rot- und Orangetönen – einfach irre!
Zwischendurch führt der Weg durch große und geröllige Lavafelder mit richtig scharfkantigen Felsbrocken, da wird’s dann auch durchaus ein wenig anspruchsvoller für die Trittsicherheit.
Auf meinem Rückweg auf der anderen Seite der Montaña Negra zieht schließlich dichter Nebel auf, und der Teide versteckt sich hinter den Wolken. Das lässt die Vulkanlandschaft mit all ihren Kontrasten jedoch nur noch mystischer wirken. Langweilig wird es an keiner Stelle – die Wegführung ist total abwechslungsreich, und ab und an gibt’s sogar kleine abenteuerliche Passagen.



Gerade im letzten Viertel der Tour ist die Stille magisch, bis auf das entfernte Klopfen eines Buntspechts höre ich gar nichts. Was für eine Wohltat!
Ab dem Campingplatz von Arenas Negras geht’s schließlich ganz entspannt und gemütlich über eine Forststraße zurück zur Bushaltestelle.
Da der Pfad zwischendurch nicht durchgängig ausgeschildert ist, empfehle ich übrigens unbedingt, die Komoot-Tour schon im Vorfeld offline herunterzuladen. Ansonsten kann es mit der Orientierung beim wandern manchmal durchaus etwas schwierig werden.
Insgesamt eine unglaublich beeindruckende Wanderung auf Teneriffa, die mich richtig glücklich gemacht hat!

Rundwanderung Roques de García

Diese vergleichsweise kurze Rundwanderung im Teide Nationalpark auf Teneriffa punktet mit spektakulären Felsformationen und Aussichten – kein Wunder, dass sie extrem beliebt ist! Wenn du also Parkplatzstress und Pilgerströme vermeiden willst, heißt es entweder früh am Morgen oder eben erst am späten Nachmittag zur Tour aufbrechen.
Aber keine Sorge: Die meisten Touristen wandern ohnehin nicht die ganze Runde und halten sich meistens nur am Aussichtspunkt in der Nähe des Parkplatzes auf. Von daher sind nach ein paar hundert Metern eigentlich so gut wie alle Selfie-JägerInnen verschwunden.

Wild West Feeling am Teide
Die Landschaft rund um die Roques de García ist zweifelsohne faszinierend schön und hat mich teilweise fühlen lassen, als würden wir gerade durch Utah oder Arizona wandern. Markante und kuriose Felsgestalten wie „Der Finger Gottes“ posieren vor dem Hintergrund des schneebedeckten Teide-Gipfels – was für eine surreale Kulisse!
Bizarr geformte Türme aus vulkanischem Gestein begeistern auf jedem Meter der Runde. Es geht einmal um die „Roques“ herum und anschließend in eine Sedimentebene bergab. Erstarrte Lavaströme erinnern an einen anderen Planeten und sorgen dafür, dass die komplette Szenerie extrem fotogen ist. Ich konnte jedenfalls gar nicht mehr aufhören, zu fotografieren!
Wer also Lust auf Wild West Feeling in einer fremdartigen Felslandschaft am Fuße des Teide hat – GO FOR IT!

Teneriffa – Wandern an der Küste
Besonders an der Nordküste von Teneriffa lässt es sich wunderbar wandern, da diese touristisch nicht so erschlossen ist wie der Süden der Insel. Die Küstenlandschaft mit ihren schroffen Felsen ist hier besonders wild, die Brandung des Atlantiks oft gnadenlos – ein gewaltiges Naturspektakel.
Streckenwanderung an der Küste von Los Silos und Buenavista del Norte – Charcos, Wellen & Bananen

Bei dieser wilden Küstenwanderung geht es zunächst zum schwarzen Sandstrand von La Caleta, um die frische Meeresbrise zu schnuppern. Wer hungrig ist, kann erstmal fangfrischen Fisch im Restaurant Mundial 82 mit Meerblick genießen. Oder aber du springst zunächst in den länglichen Charco del Cumplido, einem der vielen natürlichen Lavapools entlang der Küste. Wo früher Salz gewonnen wurde, sammelt sich heute Meerwasser in den für mich schönsten Pfützen der Welt!
Achtung: Am besten nur bei Ebbe hier baden, es kann sonst wirklich gefährlich werden!
Dass der Atlantik keine Gnade kennt, zeigt sich entlang des kompletten Küstenwegs. Die starke Brandung und Urgewalt des Meeres ist am späten Nachmittag zur Flut natürlich besonders imposant. Mit welcher Kraft die Wellen an den Felsen brechen, ist ein unglaubliches Naturschauspiel.
Und so geht es an einer aus Plastikmüll gestalteten Vogelskulptur und einem echten Walskelett an allerhand bizarren Felsformationen aus Basalt und Lava vorbei. Dutzende Charcos, Felsbögen und Wasserlöcher liegen entlang des fast ebenen Küstenweges. Eine besonders schöne Badestelle ist der Charco de Los Chochos.

Auf dem Weg nach Buenavista del Norte
Mein absoluter Lieblingsplatz befindet sich allerdings kurz vor dem Leuchtturm von Buenavista del Norte. Auf einigen glatt geschliffenen Felsen lässt es sich einfach herrlich pausieren und innehalten. Stundenlang könnte ich hier sitzen und die tosenden Wellen auf mich wirken lassen.
Der Weg durch die Bananenplantagen ins Dörfchen Buenavista del Norte ist ein wenig eintönig, wird aber mit der farbenfrohen, historischen Altstadt belohnt. Am beschaulichen Platz neben der Kirche Nuestra Señora de Los Remedios kann ich dir unbedingt die Creperia Heladería Momentos empfehlen. Sowohl Crêpe als auch Eis sowie einen köstlichen kanarischen Barraquito (meine liebste Kaffespezialität mit Kondensmilch und Likör 43) habe ich natürlich getestet. Die perfekte Belohnung nach der Tour!
Vom Busbahnhof in Buenavista geht’s mit der Buslinie 363 zurück nach Los Silos. Wem die Wanderung zu lang sein sollte, kann natürlich auch nur den Abschnitt von Los Silos aus gehen und sich so eine Busfahrt sparen.

Streckenwanderung – Entlang vom Golfplatz und der Küste von Buenavista del Norte

Wer von wilder Brandung, Charcos und erstarrter Lava gar nicht genug bekommen kann, sollte diese Küstenwanderung bei Buenavista del Norte auf keinen Fall verpassen. Ich starte direkt am Busbahnhof von Buenavista, lasse dieses Mal den Abstecher zum Dorfplatz aus und wandere durch den Stadtpark zur kleinen Kapelle oberhalb der Bananenplantagen.
Am Rande des Golfplatzes geht es nun über einen Trampelpfad immer Richtung Meer bis zum kleinen Strand Playa de los Barqueros. Hier beginnt der super ausgebaute und wunderschön angelegte Küstenweg, der teils mit Holzbohlen, teils mit Natursteinen ausgelegt ist. Immer an der Seite: Die tosenden Atlantikwellen, die an den zerklüfteten Lavaklippen mit großem Getöse brechen.
Aussichtspunkte, kleine Buchten, natürliche Meerwasserpools und jede Menge Sitzmöglichkeiten, um das Spektakel zu beobachten, gibt es zu Genüge.

Wilder Atlantik und natürliche Lavapools
Am Restaurant El Burgado kann man eine Pause unter alten Fischernetzen mit fantastischer Aussicht einlegen. Oder aber du suchst dir einfach ein geschütztes Plätzchen zwischen den schwarzen Felsen der Playa de las Arenas – ein paar Meter weiter wartet ein günstiger Kiosk, der bei den Locals sehr beliebt ist.
Nachdem ich ein paar Wellenreiter bei ihren waghalsigen Manövern beobachtet habe, setze ich den Weg zur Playa El Fraile fort. Auch hier gibt es überall total schöne und versteckte Bademöglichkeiten, die alles andere als überlaufen sind und über Treppenstufen zu erreichen sind.
Zurück nach Buenavista geht es durch Bananenplantagen bergauf, bis ich wieder die kleine Kapelle und das Ortszentrum erreiche.
Mein Tipp: Am besten startest du diese Wanderung erst am späten Nachmittag oder frühen Abend, wenn das Licht besonders schön und die Wellen gleich doppelt so spektakulär sind!

Ich hoffe, ich konnte dich mit meinen liebsten Wanderungen auf der Kanareninsel Teneriffas inspirieren, dir dort bald selbst eine Wanderauszeit zu gönnen.
Kennst du bereits eine der vorgestellten Wanderungen und kannst meine Begeisterung teilen? Welche deiner persönlichen Lieblingswanderungen auf Teneriffa sollten deiner Meinung nach unbedingt noch ergänzt werden?
Ich freue mich auf weitere Anregungen und deine Kommentare unter diesem Beitrag.
Liebe Grüße,
Deine Sabrina
Hach soo schön! Teneriffa stand bisher noch gar nicht auf meiner Liste, aber nach deinen Stories und diesem Artikel hat sich das definitiv geändert. ich bin jetzt sowas von bereit für die Rentnerinsel. 🥰 Die Landschaft und Vegetation sehen einfach unglaublich aus – diese Mischung aus Vulkanlandschaft, Küste und grünen Bergen! Liebe Grüße aus Italien
Huhu Jule,
hach, hab mich gerade voll über deinen Kommentar hier gefreut! Danke für deinen Besuch hier! 💚
Also, pack die Biolatschen und Tennissocken ein, und ab nach Teneriffa würde ich sagen! Die Landschaft ist echt irre! (Nur die Chipsauswahl könnte etwas
exklusiver sein… 😉)
Liebe Grüße nach ABRUZZI!!